Juni 2023 - Special Olympics World Games - Kristine holt 3 Medaillen für Deutschland
Kristine Koch mit zweimal Silber und einmal Bronze im Schwimmen. Foto: Privat
Die Weltspiele der Special Olympics 2023 in Berlin waren das größte Multi-Sportevent in Deutschland seit Olympia 1972. Zum ersten Mal fanden die Wettbewerbe für Menschen mit geistiger und körperlicher Einschränkung in Deutschland statt. 12 Tage Berlin im Team der deutschen Delegation war für unsere Schwimmerin Kristine Koch etwas ganz Besonderes. Deutschland in der Funktion als Ausrichter konnte über 350 Athletinnen und Athleten stellen. Insgesamt rund 7000 Sportler aus weltweit 176 Nationen, die in 26 verschieden Sportarten antreten durften. Außerdem ist bemerkenswert, dass rund 16.000 freiwillige Helfer (Volunteers) die Umsetzung der Spiele tatkräftig und ehrenamtlich unterstützt haben.
Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte die deutsche Mannschaft mit Handschlag vor dem Olympiastadion. Foto: SOD/Sarah Rauch
Die Eröffnungsfeier begann am Abend mit dem Einzug der Athlethen, sowie einem anschließenden Rahmenprogramm bis zum Höhepunkt, dem entzünden der olympischen Fackel, die am 7. Juni zuvor von der Mönchengladbacher Fußballerin Natascha Wermelskirchen in Athen entgegengebommen und nach Deutschland getragen worden war. Franz Walter Steinmeier erklärte die Weltspiele als eröffnet. Die Veranstaltung endete mit einem grandiosen Feuerwerk gegen Mitternacht.
Das Berliner Olypiastadion beim Einzug der Athletinnen und Athleten am Abend des 17. Juni 2023. Foto: Special Olympics Deutschland
Unsere Schwimmerin Kristine Koch des S.m.B. Mönchengladbach e.V. (Bildmitte) beim Einzug gemeinsam mit der deutschen Delegation in das mit 50.000 Zuschauern und 7000 Athleten gefüllte Olympiastadion. Foto: IMAGO Sebastian Räppold
Die Schwimmwettbewerbe fanden in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) im Ortsteil Prenzlauer Berg statt. Es ist die größte Schwimmhalle Europas und wurde im Zuge der Olympiabewerbung Berlins 1999 eröffnet. Eine weitere Besonderheit dieser Halle besteht darin, dass fast vollständig ebenerdig im Boden eingelassen ist und von außen kaum wahrnehmbar ist. Sie wird aufgrund Ihrer Größe immer wieder für nationale und internationale Wettbewerbe genutzt und kann bis zu 4000 Zuschauer aufnehmen. Am Sonntag, dem 18. Juni und Montag 19. Juni wurden die ersten Viertelfinals und Halbfinals ausgetragen. Unsere Schwimmerin Kristine Koch war für drei Disziplinen im Wertungslevel A der schnellsten Frauen gemeldet. 50m Brustschwimmen, 50m Freistil sowie die Teilnahme an der 4x 50m Freistil Frauenstaffel.
Kristine Koch auf Bahn 6 im Viertelfinale über 50m Brust am Abend des ersten Wettbewerbtags, in dem sie zunächst den dritten Platz belegte. Foto: Privat
Das zusätzliche Training dreimal pro Woche und die Vorbereitungswochenenden mit der deutschen Mannschaft sollten sich für Kristine Koch auszahlen. Über 50m Brust konnte sie sich in den Vorläufen jeweils steigern und gewann im Finallauf am Dienstag, 20. Juni die Silbermedaille in 0,46:43s direkt hinter ihrer Teamkollegin Elvira Amirov. Dritte wurde Ricette Schumer von SO Niederlande.
Die Bundestrainerin Ruth Niehaus mit den beiden Gewinnern Elvira (Gold - links) und Kristine (Silber rechts) über 50m Brust Level A. Foto: Privat
Die Nachricht ging ab wie eine Rakete, da es die erste Medaille bei den Weltspielen 2023 für Nordrhein-Westfalen war. Auch wenn Kristine die Siegerehrung aufgrund des parallelen Staffelvorlauf verpasste, so waren Interviews nach den Läufen die Regel. Am Abend folgte für die Sportler aus Nordrhein-Westfalen eine Einladung der Staatskanzlei NRW gemeinsam mit Special Olympics NRW. Auch bei dieser Veranstaltung war die erste Medaille das Gesprächsthema.
Pia Horenkamp (Geschäftsleiterin SO-NRW) im Interview mit Kristine Koch beim Empfang von Special Olympics und der Staatskanzlei NRW in Berlin. Foto: Special Olympics NRW
Das Athletenteam aus Mönchengladbach beim Empfang von Staatskanzlei und Special Olympics NRW in Berlin. Auch mit dabei war unser Vereinsmitglied Oliver Junker, der im Team der deutschen Hockeymannschaft antrat. Foto: Privat
Die Lagebesprechung vor dem nächsten Wettbewerbstag mit den Schwimmern im Hotel. Foto: SOD/Sarah Rauch
Alltäglicher Einzug der Schwimmmannschaft in die Schwimm- und Sprunghalle des Europapark Berlin. Foto: SOD/Sarah Rauch
Kristine beim letzten Training vor dem Start in der dafür zur Verfügung stehenden Nebenhalle. Foto: SOD/Sarah Rauch
Auf den gut gefüllten Zuschauerrängen wurde kräftig angefeuert. Familie und Vereinsmitglieder waren bei den Schwimmwettbewerben vor Ort und auch das Sky Moderatorenteam sprach nach den bisherigen Vorläufen zuversichtlich von der Medaillenchance für Deutschland. Das Finale wurde live bei Sky übertragen. Foto: Privat
Im Halbfinale am Dienstag hatte Kristine Koch den dritten Platz über 50m Freistil im Level A belegt. Am folgenden Freitag war sie gut vorbereitet und konnte sich im Finale verdient die zweite Silbermedaille in 00:37,74s sichern. Mit Ihr im Finale traten die Schimmerinnen aus SO El Savador, SO Philipinen, SO Suriname, SO Neuseeland, SO Korea, SO Slovenien und SO Ungarn an.
Das Video des Finale 50m Freistil bei YouTube: Finale 50m Freistil Frauen Level A
Im 50m Freistil-Finale siegte Katherine Ayala von Special Olympics El Salvador (Podestmitte). Kristine Koch belegte den zweiten Platz (links) für Deutschland. Princess Feliz Garcia von Special Olympics Philippinen belegte den dritten Platz (rechts). Foto: Privat
Am Samstag, dem letzten Wettbewerbstag, gingen die Staffeln an den Start. Sky Moderator Heiko Mallwitz moderierte wieder äußerst zuversichtlich als die deutsche Frauenstaffel sich nocheinmal im Kreis zusammenraufte, um sich Mut zu machen. Es wurde wieder live übertragen. Die Chancen standen gut, da nur drei Nationen Schwimmerinnen für eine 4x50m Staffel aufstellen konnten. Mit dabei waren SO Australien und SO Canada. In der deutschen Mannschaft traten Mirjam Prahst, Sabrina Blasius, Kristine Koch und Elke Jäger an. In dieser Reihenfolge erfolgte sodann auch der Start. Wie so häufig bei Staffelwettbewerben war auch hier die Taktik wichtig und so führte die deutsche Mannschaft frühzeitig. Am Ende aber hatten Australien und Canada die stärksten Schlussschwimmerinnen, das Ergebnis war dann sichtbar knapp und es blieb bei Bronze für unsere Damen in der Zeit von 2:50,12. Es sei letztlich noch erwähnt, dass zwei der Schwimmerinnen am letzten Tag gesundheitlich angeschlagen waren und nicht mehr ihre Leistungen der Vortage erreichten. Sie belegten also den dritten Platz und waren zunächst bitter enttäuscht, aber bei der Siegerehrung und Überreichung der Bronzemedaille war das längst vergessen.
Das Video des Finale 4x50m Freistil bei YouTube: Finale 4x50m Freistilstaffel Frauen Level A
Die deutsche Frauenstaffel mit dem Maskottchen Unity beim Fototermin mit der Bundestrainerin Ruth Niehhaus (rechts). Im Bild v.l.n.r Sabrina Blasius, Mirjam Prahst, Kristine Koch, Elke Jäger. Foto: Privat
Mit dem Abschluss der Weltspiele trafen unsere Schwimmer auch ein letztes Mal auf unsere japanischen Freunde, die uns bereits beim Host-Town Programm in Mönchengladbach begegnet waren. Unter dem Motto #ZusammenUnschlagbar in dem insbesondere das Miteinander eine große Rolle spielte, waren die Weltspiele ein großes Fest und eine großartige Sportveranstaltung. Alle hatten ihr Bestes gegeben, um gemeinsam im sportlichen Wettbewerb zu stehen. Die Begeisterung, mit dabei gewesen zu sein war aber nicht nur bei den Athleten zu sehen, sondern auch bei Trainern, Betreuern, Eltern und in ganz besonderem Maße bei den Volunteers, da flossen so manche Tränen am Veranstaltungsende.
Ein Teil unserer deutschen Schwimmmannschaft feiern nach der letzten Siegerehrung gemeinsam den Abschied mit den japanischen Athleten in der Berliner Schwimmhalle. Foto: Privat
Für unsere Schwimmerin Kristine Koch vom S.m.B. Mönchengladbach e.V. waren die Weltspiele viel mehr als was sie sich jemals erhofft hatte. Eine Mega-Veranstaltung, in der sie in drei Disziplinen antrat, ihr Bestes gegeben hatte und damit drei Medaillen mit nach Hause nehmen konnte.
Zweimal Silber und einmal Bronze, drei Medaillien, die in Summe getragen auch ganz schön schwer werden können. Foto: Privat
Am Ende der Veranstaltung kamen alle Volunteers der Schwimmwettbewerbe noch einmal zusammen, um sich zu verabschieden. Ohne die Unterstützung der vielen freiwilligen Helfer hätte diese Veranstaltung nicht stattfinden können. Die Stimmung war ausgelassen und alle waren begeistert an diesem einzigartigen Event mitgewirkt zu haben.
Die Volunteers in der Schwimmhalle und mit dabei auch unsere 1. Vorsitzende Michaela Koch und aktives Mitglied und Betreuer Lukas Koch (Bildmitte), die ebenfalls im Schichtdienst eingeteilt waren. Foto: Special Olympics Deutschland
Am Sonntag, 25. Juni endeten die Special Olympics Weltspiele mit einer großen, gemeinsamen Abschlussfeier am Brandenburger Tor. Rund 21.000 Zuschauer und die etwa 7000 Athleten verfolgten das bunte Programm auf der Bühne, auf der neben viel Musik und Akrobatik, auch Videos der vergangenen Tage gezeigt wurden. Den Abschluss krönte wieder ein atemberaubendes Feuerwerk.
Abschlussfeier am Brandenburger Tor mit Bühne, bunter Beleuchtung und Feuerwek. Foto: Privat
Am Montag reisten unsere Sportler der Heimat entgegen und trafen gegen Abend am Hauptbahnhof Mönchengladbach ein. Dort wurden sie durch unseren Schwimmverein S.m.B. Mönchengladbach e.V., das Special Hockey Team Mönchengladbach, sowie Feunde, Bekannte und Verwandschaft gebührend empfangen. Erst zündeten Konfetti-Böller über den Athleten und alles war umrahmt von Bannern und Fahnen. Die Überraschung war riesig für die Heimkehrer und wer zum Empfang gekommen war, wollte auch die Medaillen sehen und die Sportler erst einmal umarmen.
Die erfolgreichen Mönchengladbacher Sportler der Weltspiele wurden bei Ihrer Rückkehr gebührend gefeiert und jeder erhielt ein Willkommenspräsent überreicht. Foto: Privat
Bericht: S.m.B. Mönchengladbach e.V. / Robert Koch
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